Mittwoch, 4. August 2010

Das Abenteuer oder die Langeweile der Aufenthaltsgenehmigung






Hei!

Das erste Mal aufgewacht bin ich halb 6, aber habe noch mal bis halb 8 geschlafen und dann die vier Stationen mit der U-Bahn halb 9 bis zum Ullevaal Stadion genommen (wobei die U-Bahn auf dieser Strecke gänzlich oberirdisch fährt).
Heute ging es daran, meine Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen. Also sind wir zur Polizei gefahren, denn da befindet sich auch das Büro für Ausländer. In Norwegen ist es zwar nicht beliebt, aber stark verbreitet, eine Nummer auf allen möglichen Ämtern zu ziehen, sei es nun auf der Bank, in der Apotheke oder eben bei den Behörden. Es waren gerade die Nummern 5 und nähere dran und wir zogen Nummer 63, und es ging alles sehr langsam vonstatten. Da hatte Per die Idee, erst mal hoch zur Holmenkollenschanze zu fahren, um dort Fahnen für die Topathletenwoche in Kristiansund zu holen. Probleme gab es bei der türkischen, aber in Sjusjoen soll es eine geben, die wird dann mitgenommen. Danach ging's ins Büro zum Lunsj (am Mittag, aber nur Schnitte, warm gibt es abends) auf die Terrasse bei feinstem Sonnenschein, erst morgen soll es regnen. Auf dem Computer mussten wir auch etwas für die Behörde ausfüllen und sind anschließend wieder zurück, da stellten wir fest: Es war schon Nummer 83 an der Reihe und wir mussten also noch einmal einen Zettel ziehen - Nummer 218! Da haben wir gelernt zu warten, auch wenn es etwas effektiver hätte sein können, denn ab 188 ungefähr kam keiner mehr und es wurde gefragt, wer hat welche Nummer und trotzdem hat es dann noch eine Weile gedauert. Ich befürchtete, das gleiche Prozedere noch einmal am Bahnhof für die Monatskarte durchmachen zu müssen, aber glücklicherweise ging das sehr schnell. Allerdings weiß ich nicht, wie das Erlangen einer Aufenthaltsgenehmigung in Deutschland wäre, wohl kaum schneller. Davon waren wir beide jedenfalls ganz schön platt.
Zu Hause bei Midori hat sie mir den Weg zum See Sognsvann gezeigt, damit ich dort (sollte es nicht regnen) joggen kann. Nach dem Frühstück werde ich dazu Zeit haben, ich muss erst zum Lunsj ins Büro und vorher noch für Sjusjoen und Kristiansund packen. Der Nachbar, oder besser Untermieter, Kjell hat sich auch gezeigt und bei ihm merkt man wirklich wunderbar, wie wenig man den Mund aufmachen muss, um Norwegisch zu sprechen, nicht mal einen Zentimeter, wenn man geübt ist! Vorher habe ich außerdem Zahnpasta gekauft, in einem kleinen Kiosk, die ich glorreich zu Hause gelassen hatte und irgendwie gab es die Zahnpasta für 14 Kronen (NOK) nicht und ich musste statt insgesamt 28 NOK, 50 NOK bezahlen, also eine hat etwa 4 € gekostet, was aber ein durchaus normaler Preis sei, meinte Midori.

Ich bekomme auch ein norwegisches Handy vom Skiverband, mit dem ich auch nach Deutschland telefonieren kann, aber nicht zu lange, denn der Skiverband bezahlt mir das Handy, denn er hat eine Art Abonnement. Ich habe also immer noch mein deutsches Handy, das für längere Gespräche herhalten muss, oder natürlich Skype, was ja gänzlich kostenlos ist.

Also bis zum nächsten Mal,
eure Henni

P.S.: Anbei ein paar Bilder von meinem Zimmer, die mir meine Gastmutter Midori schon vorher zugeschickt hat. Bald kommt auch ein Bild vom Haus.

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