Samstag, 23. Mai 2015

Port Musée Douarnenez





Nach dem Bigoudenmuseum war ich am nächsten Tag im Museumshafen von Douarnenez. Da das Museum teilweise draußen ist, sollte es schon schönes Wetter sein, wie an diesem Tag. Außerdem wollte ich sehen, ob noch etwas bei dem Segelfest Grand Prix Guyader zu sehen ist.
Douarnenez ist in Frankreich vor allem für seine Sardinen bekannt, ähnlich wie Concarneau. Früher gab es da eine Konservenfabrik an der anderen, in der vor allem viele Frauen arbeiteten, die Männer waren ja zumeist auf See.
Im Museumshafen kann man alte ausgemusterte Schiffe sind, die restauriert wurden und teilweise begehbar sind, wie z.B. die "Saint Denys" aus Cornwall und die "Dieu Protège" (Gott beschütze). Andere, wie die englische "Northdown" sind nicht zum Besuch frei gegeben.











Die "Dieu Protège"





Kojen




Leuchtturmschiff "Swansea"



Die "Roi Gradlon" (König Gradlon" aus Lorient





Restaurant, man beachte "Chez Gunther" (Bei Gunther)

Hafenbecken Port Rhu
Es war sehr interessant, wenn man in die Schiffsbäuche runtergestiegen ist. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, war zumindest die "Dieu Protège" ein Sandschiff, auch ein ganz großer Industriezweig des früheren Douarnenez. Diese Schiffe mit imposanten Laderäumen fuhren also aufs Meer, um Sand zu laden, ohne die heutige Technik eine Mordsarbeit und leider auch nicht ganz unschädlich für die Umwelt, wie man sich denken kann. Man konnte auch den Maschinenraum sehen, die Kojen der Besatzung und des Kapitäns, die Kommandobrücke (natürlich einfacher ausgestattet als die bei uns im Museum), etc. Das Ganze wirkt sehr authentisch, wenn es unter dem Bug noch schwankt.

Stehpaddler
verstecktes Kirchlein
Eingangsportal einer Kirche in Douarnenez

Wie fast überall in Frankreich, machte auch das Museum mittags zu, diese Zeit nutzte ich, um den Hafen auf der Fußgängerbrücke zu überqueren und mal rüber zum Segelfest zu schauen. Ich wusste, dass es der letzte Tag war, aber angeblich sollte noch ein kleines Volksfest sein. Nix war, außer ein paar Stehpaddlern, die das schöne Wetter nutzen, um sich in diesem Sport zu versuchen. Darunter auch einige gestählte Surfkörper. Ich wollte ja eigentlich auch ein paar Tage früher einen Versuch im Stehpaddeln wagen, aber die Angina hatte mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. So schlenderte ich noch ein bisschen durch die Stadt. Das Wetter war super, aber durch den Wind wusste man nicht so recht, ob einem kalt oder warm sein sollte.





Nach der Mittagspause vollendete ich meinen Besuch im Außenbereich des Museums und ging in den Innenteil. Es gibt einen Audioguide auf Deutsch, der aber wenig spannend gestaltet ist, sehr drollig waren die französischen Aussetzer zwischendurch. Im Erdgeschoss waren hauptsächlich verschiedene Bootstypen aus aller Welt zu sehen, interessant vor allem am Anfang, dann aber verliert sich die Führung etwas in Einzelheiten. Das Obergeschoss wiederum beherbergt wechselnde Ausstellungen, über Containerschiffe und Sindbad. Im Untergeschoss war auch eine Fotoausstellung über afrikanische Fischer gewesen, die aber, weil es eben Fotos waren und wenig Text, gut zu meistern war. Im Obergeschoss wurde man von den vielen Informationen aber förmlich erschlagen, das war eindeutig zu viel.
Dem Vergleich mit unserem Fischereizentrum kann es nicht gerade standhalten. Meine Kollegin Manon meinte, das Problem des Port Musée sei es, dass man als Besucher quasi hineingeworfen würde, ohne vorher ausreichend über den Standort Douarnenez aufgeklärt worden zu sein. Das stimmt schon ein bisschen, aber ich fand den Informationsüberfluss schlimmer, man wird dann völlig orientierungslos und merkt sich sowieso nichts mehr.
Fazit: Außenbereich sehenswert, Obacht beim Innenbereich.

Eingang des einstigen Auktionsgebäudes

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