Mittwoch, 15. September 2010

Hansi Hinterseer ist doch immer ein gutes Omen - es ist nur eben leider Volksmusik

Trainerin Christine Marie, ich und das Objekt der Begierde
Um gleich vorab die Überschrift zu erklären: Seit einigen Wochen sehe ich montags auf TV2 die historische Miniserie "Arn - Tempelridderen" (Arn - der Tempelritter), nach den Büchern von Jan Guillou. In Schweden lief die Serie als Kinofilm. Leider ist es aber auch bei TV2 Gang und Gebe, eine Werbepause einzuschieben und was müssen meine entsetzten Augen sehen: Da flimmert doch plötzlich munter eine Reklame für Hansi-Hinterseer-CDs über den Bildschirm!!!Bitte?! - Ich hatte mich erst nach einigen Minuten wieder beruhigt... (Per kennt den lieben Hansi übrigens nur als Skiläufer und meinte, es handele sich um einen Irrtum, als ich ihn darüber aufklärte, dass er nun Volksmusik singt und höchstens als blonder Sangesengel den Hang mit Hüftschwung hinunterschwebt.) Aber - was soll ich sagen, Aberglaube oder nicht: Am nächsten Tag habe ich beim Klettertraining den Brattkorttest BESTANDEN!!! (Auch wenn ich meine Vorstiegsicherungstechnik mehrmals unter Beweis stellen musste.) Und kann jetzt auch andere Osloer Kletterhallen unsicher machen und vor allem muss ich nicht immer den Trainer zu Rate ziehen, man ist doch ein Stückchen selbstständiger damit.
Aber ich sollte doch nicht zu sehr auf Omen à la Hansi Hinterseer setzen, denn von einem Tag auf den anderen, genauer von gestern auf morgen, fing mein linker unterer Weisheitszahn an, Anstalten zu machen, herauszukommen und es ist nicht gerade sehr angenehm. Der Zahn darüber ist schon draußen, ohne Probleme und meine Zahnärztin hat mir auch versichert, dass alle Weisheitszähne genug Platz haben, um rauszukommen - ich hoffe sie hat Recht und kalter Tee hilft... (Ich würde das Behandlunsgeld für den Zahnarzt zwar von meiner Versicherung wiederkriegen, aber großen Wert lege ich nicht auf diese Begegnung - nebenbei, selbst bei einem Routinebesuch kommt man locker über die 100€-Grenze, während Arztbesuche sonst sehr preiswert sind.)

Am Montag konnte ich ja erst mal etwas länger schlafen, denn ich habe mich mit Per im Toppidrettssenteret (Topsportcenter) des Olympiatoppen am Sognsvann getroffen und dort haben wir den Sprintherren John Kristian Dahl und Öystein Pölsa Pettersen beim Ausdauertest auf dem Laufband zugeschaut - und ich sage euch, das ist hart! Am Ende sah man nur noch Schweiß und Muskeln... Die Athleten hatten so eine Klammer auf der Nase, damit sie nur durch den Schlauch im Mund atmeten, um festzustellen, wieviel Liter Sauerstoff sie in der Blutlaufbahn haben und das ist ja beim Laufen am meisten in den Beinen. Sowohl John Kristian als auch Öystein hatten mehr als 6 Liter und das ist eine ganze Menge! Trainer Ulf Morten Aune war jedenfalls zufrieden und da denke ich mal, dass es auch sehr gut war. :) Außerdem mussten zwischendurch die Laktatwerte gemessen werden, um festzustellen, wie sehr sie sich für die jeweilige Geschwindigkeit (und der damit verbundenen Zeit) anstrengen mussten.
So sieht eine Wurst auf dem Laufband aus - nein, das ist ein Handybild von Öystein Pettersen kurz vor der Maximalgeschwindigkeitsphase
Heute konnte ich wiederum etwas länger schlafen (wenn auch meine Weisheit sich zu regen begann) und dann bin ich mit Per vom Toppidrettssenteret in die Nordmarka zum Frönsvollsaasen gelaufen, das ist ein recht sumpfiges Gebiet in der Nordmarka, durch welches aber mehrere Loipen laufen und dort sollten die Sprintgutta (Sprintjungs) Steilhanglaufen trainieren, also mit Stöcken, aber normalen Schuhen - das war auch unglaublich, wie die da den Hang heraufgerast kamen und dann entsprechend platt waren! Das Paradoxe an der Situation war ja auch, dass mir (und anderen) ziemlich kalt war, weil die Sonne noch nicht herumkam, aber die Jungs haben geschwitzt und gehechelt als wären sie in der Wüste.
Es war übrigens auch wieder TV und Presse dabei, ich glaube, zu dem Thema muss ich langsam nichts mehr sagen...
Und sowieso, als die berühmtberüchtigen 7Uhr-Nachrichten auf NRK1 (dort hatte ich zuvor zu Hause eine Folge "Derrick" [mit norwegischen Untertiteln] aus den 70er/80er-Jahren gesehen, Kult!) liefen, war ich vollauf damit beschäftigt, den Tritten und Griffen von Cato Fjukstad und seinem Kollegen Kjell Magne von der Sicherheitsakademie bei dem Selbstverteidigungskurs zu folgen - aber das viele Geld war es wert, denke ich. Und bei einem Punkt brauche ich mir keine Sorgen zu machen: dass ich durch zu aufreizende Kleidung Aufsehen erregen könnte. Überhaupt bin ich in punkto Kleidung etwas anders im Gegensatz zu vielen Norweger(innen): Wie aus dem Katalog und alles sitzt!

Anbei noch Impressionen des "Motbakketrening" (Steilhangtraining) der Sprintgutta:
Aufwärmen - die Ruhe vor dem Sturm
Rechts feuert Trainer Ulf Morten Aune die Läufer an
Soweit erkennbar: links Timo André Bakken (U23), Öystein und evtl. Anders Glöersen
Ola Vigen Hattestad und Anders Glöersen
Roar Hjelmeset und Per im Zwiegespräch
John Max Ernter auf seinem Hochstand
Ulf Morten beäugt kritisch die Zeiten


Anders und Öystein nach der Zielgeraden
Timo André und Öystein - eigentlich das beste Laufbild, wenn nur der Strommast nicht wäre...

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Vom Samstag gibt es noch ein paar Bilder des Wachs-LKWs oder Smöretraileren:

Skitechnikerchef Knut Nystad erklärt das Einmaleins des Heimskiwachsens (aber da waren so viele Fachbegriffe dabei, sodass ich zwar interessiert, aber leicht hilflos war)
Skitechniker Terje Fardal legt Hand an mit dem Skibügeleisen
Foto vom Smöretraileren während der Hochsaison
Am Media Markt kommt man auch in Norwegen nicht vorbei...

1 Kommentar:

  1. haha, also hast du herausgefunden wie das mit den bildern geht ^^ schön ^^

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