Mittwoch, 8. Juli 2015

Durchs Moor von Lescors

Nun habe ich auch erstmals eine Wanderung aus meinem französischen Wanderführer "Le Pays Bigouden, le Pays de Douarnenez et le Cap Sizun...à pied" durchgeführt.

Schwierigkeit: mittel
Dauer: 3 Stunden
Länge: 12 km

Los geht's vom Parkplatz der Pointe de La Torche. Man umrundet einmal die Landzunge mit dem Bunker und dem Dolmen oben drauf und biegt sodann auf den GR 34 ein, der die gesamte bretonische Halbinsel umrundet. Diesen geht man entlang der Strandzäune entlang.



Reste des Dolmens von La Torche




GR 34 ab La Torche
Beim Menhir von Toull Gwin vor dem Graben verlässt man den GR 34 wieder. [Anmerkung der Testerin: Der Menhir ist nicht unbedingt als solcher zu erkennen, Steine dieser Form und Größe stehen auch anderswo rum und einen Graben dahinter gibt es auch nicht.] Links geht es über einen grasigen Weg weiter, dann auf einen Schotterweg [Überquerung des Parkplatzes, der auch die Identität des Menhirs bestätigte, da er ebenfalls Toull Gwin hieß], man überquert eine Straße, um auf einem Felweg weiterzugehen. Dann einmal nach rechts und nach links abbiegen. Dann endlich wird die Landschaft sumpfig, man durchquert das ganze Moor von Lescors bis zum Hauptkanal. Besonders häufig kann man hier Silberreiher, Schwäne und Frösche beobachten.
Der "Menhir" von Toull Gwin. Streng genommen könnte der auch in unserem Gombsener Rondell stehen, aber ich will mal kein Kulturbanause sein, er ist eben nur sehr klein

Aber auch staubige Feldwege gehören dazu

Meistens gut ausgeschildert

Links wird es sumpfig.




Vertraute Klänge vom Gombsener Feuerlöschteich:



Verliebt?

Vor einem kleinen Laufsteg einmal nach links und an der linken Seite des Grabens entlang, anschließend muss man eine Straße überqueren und bei der nächsten Straßenkreuzung die Seite wechseln, um an der rechten Grabenseite weiterzulaufen. Dann verlässt man das Moor nach rechts auf eine Straße, um dann weiter links auf einen Feldweg einzubiegen. Dann geht man geradeaus über eine Straße und an einem Bach entlang weiter. Bei der nächsten Kreuzung muss man rechts in einen Feldweg abbiegen und - das sagt der Wanderführer - noch mal rechts, um die Chapelle de la Madeleine zu erreichen. [Fehler: zwischen dem zwei Mal rechts abbiegen gibt es einmal ein Linksabbiegen. Nicht weiter schlimm, wenn man den Kirchturm der Kapelle schon sieht und daraus schlussfolgert, aber im Wanderführer unterschlagen. Aber um da ganz sicher zu gehen, müsste ich die Wanderung noch mal machen, da ist sie leider schon etwas lange her.]

Silberreiher allein auf weiter Flur


Da ist sie!
Die Chapelle de la Madeleine ist eine der vielen uralten Kapellen der Bretagne, das Besondere aber ist, dass sie ganz moderne Kirchenfenster hat, die die Geschichte Maria Magdalenas widerspiegeln. Ein netter älterer Herr nahm mich gleich unter seine Fittiche und gab mir eine kostenlose Führung. Dabei erfuhr ich auch, dass Maria Magdalena die Schutzheilige der Leprakranken ist und die Kapelle ihr deshalb geweiht ist, weil es in dieser Gegend des Finistère viele Leprakranke gab. Diese mussten einen gesonderten Eingang benutzen und selbst die gesunden (!) Kinder der Leprakranken galten nach dem mittelalterlichen Aberglauben als leprakrank, also mussten auch sie diese Tür benutzen. Noch heute kann man Spuren des Ausbaus sehen, weil die Kapelle für die vielen Seelen irgendwann zu klein wurde.
Wie alle bretonischen Kapellen hat auch die Chapelle de la Madeleine natürlich ihren eigenen vorgelagerten Kirchenbrunnen.
kapelleneigener Brunnen



Für die Deutung der Kirchenfenster muss man schon etwas Fachwissen besitzen, bei diesem sollte es glaube ich Maria Magdalena darstellen, wie der Heilige Geist über sie kommt
Flagge für den Pardon
Umbauspuren
Zugemauerte Tür
Hinter der Kirche geht man dann an kleinen strohgedeckten Häusern, sogenannten Chaumières, vorbei an Feigenbäumen [die wo sind...ich habe sie nicht gesehen, vielleicht aus botanischem Unwissen. Auch den Hof von Lestriguiou, den man anschließen hinter sich lassen soll, konnte ich nicht entdecken.] Links biegt man dann in einen Wiesenweg ein und kommt an den 55 Menhiren vorbei. Diese waren früher mal eine Anlage von Menhiren, die jene von Carnac weit übertraf. Heute stehen davon nur noch 55 Stück, die mehr oder weniger beeindruckend sind, manche sind kaum zu sehen, andere sehr groß. Womöglich haben die Leute sie, wie vielerorts, auch als Baumaterial genutzt.
Chaumières

Alte Zitrone





Am Ende geht man eine Feldweg lang, der nach rechts schwenkt an einem Bach entlang, dann überquert man noch eine Straße und geht eine Sandpiste bis zur Pointe de La Torche zurück [- das war das längste Stück von allen!!! So kam es mir zumindest vor...]
Lang ist der Weg zum Ziel...



La Torche in Sicht!

Gut, das allerletzte Stück war etwas angenehmer
Kunst aus Strandmüll
Lust bekommen? Dann nichts wie hin! :-)

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