Samstag, 18. April 2015

Petermännchenalarm!

Nach dem anstrengenden Freitag (die Hälfte der Kartons für die "diffusion" war falsch) habe ich mich am 11.4. trotzdem dazu aufgerafft, pünktlich um 11 in Audierne zur Führung durch die Aquashow zu sein. Die nue Broschüre erweckte nicht mehr den Eindruck, dass es nur eine Show sei, sondern dass es sich wirklich um ein Aquarium mit einem kleinen Spektakel handelte. Außerdem war ich bei meinem ersten "diffusion"-Tag schon dort vorbeigekommen. Auf dem Weg nach Audierne bemerkte ich ein Auto, was im Straßengraben lag. Bei der nächsten Gelegenheit entschied ich mich, doch mal nachzusehen, ob jemand Hilfe benötigte. Eine andere Autofahrerin hatte die selbe Idee wie ich, aber beim Hineinschauen war niemand zu entdecken, anscheinend hatten sich die Insassen selbst befreien können. So konnte ich halbwegs beruhigt weiterfahren. Bei der Aquashow war ich mit einem Mann und seiner kleinen Tochter die einzige Teilnehmerin. Flux ging es durch die Aquarien, und ich musste mit Schrecken feststellen, dass es auch in der Bretagne Petermännchen gibt - Hilfe! Es grenzt an ein Wunder, dass ich meine bisherigen Urlaube in der Bretagne stets unbeschadet überstanden habe, wo die Petermännchen doch vor allem im Sommer gerne in Strandnähe sind. Ich wähnte sie bisher weit weg im Mittelmeer an den Stränden Sardiniens. Nun gut.
Es gab auch Seeteufel zu sehen, die lebend und im Wasser um einiges hübscher sind als in den Kisten der Auktion. Durch ein Klopfen an der Plexiglasscheibe (vom Pfleger versteht sich) konnten sie dazu bewegt werden, ihre Jagdtechnik mit Angel vorzuführen, die sich aufstellt, um die Beute anzulocken. Zudem stach ein Hummer mit Pigmentstörung aus der Fischschar heraus. Die Führung wurde schnell beendet, weil gleich das Vogelspektakel begann, denn an das Aquarium ist ein Vogelpark angegliedert: Vogelherrin Margot erläuterte die verschiedenen Jagdtechniken anhand von Weißkopfseeadlerdame Dana (die kein Adler ist, denn Fischadler gelten zumindest in Frankreich nicht als Adler), einem Schwarzmilan, einem Ibis, einem Uhu und mehreren Kormoranen. Nach einem kleinen Mittagsimbiss konnte ich auch noch Turmfalke Piwi mit Handschuh auf den Arm nehmen.









Schleiereule Olga scheint mäßig begeistert

Man kann sich das Leben auch selbst schwer machen, nor?

Schwarzmilan

Weißkopfseeadlerdame Dana

Schiffsfriedhof in der Anse von Locquéran (denkmalgeschützt)

alte Hummerfangboote

Hummer mit Pigmentstörung

das neunfach geteilte Hirn des Oktopus

Piwi in Aktion




St.-Raymond-Nonnat

Strand am Fährhafen von Esquibien

St. Tugen

St. Primel


Der Heilige Primel
Danach sah ich mir noch etwas Audierne an, wanderte zur Kirche St. Raymond (die mein Reiseführer erwähnte) und fuhr zum Fährhafen von Esquibien, um zu sehen, von wo aus die Schiffe zur Ile de Sein abfahren, wenn ich das mal machen möchte. In Primel fuhr ich auch noch kurz an der Kirche St. Tugen, die von einer Baustelle umringt war, und St. Primel vorbei. Primel war ein Heiliger, dessen Name zu Deutsch einfach nur schöner Mann bedeutet und wie, so habe ich den Eindruck, fast alle Heiligen mit den anderen beiden Nationalheiligen St. Corentin (Bischof von Quimper) und St. Ronan (Locronan) bekannt war, sicher auch noch mit St. Guénolé (Abteigründer von Landevennec).

Sonntag habe ich fast nichts gemacht, abends bin ich mit Marine ins Kino zu "Cendrillon" (Aschenputtel) von Kenneth Brannagh gegangen, was ganz gut war, weil ich an diesem Nachmittag einen Anflug von Heimweh hatte, aber andererseits wusste ich nicht, dass in dem Film u.a. der Dresdner Zwinger als Kulisse gedient hatte, wenn auch mit visueller zweiter Etage...

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