Donnerstag, 9. April 2015

65.000 Kilometer!

Kaum zu glauben, aber wenn man den Angaben des Vorbesitzers meines Autos Glauben schnenkt, nämlich, dass es kanpp 61.000km beim Verkauf hatte, würde das bedeuten, dass ich seither ganz schön viel gefahren bin und ein guter Teil davon in Frankreich, Wahnsinn!

Immer mit dabei: Die Klauß'sche Eule "Krax Klauß"
Eigentlich wollte ich den Blog "Wenn die Schokolade im Handschubfach schmilzt" nennen. Zugegeben, es war nicht die schlaueste Idee, die Schokolade mitzunehmen, wenn es voraussichtlich ziemlich warm wird, aber im Kühlschrank ist sie wieder geworden. Den größten Teil des gestrigen Tages brachte ich nämlich mit der "diffusion", also Verteilung unserer aktuellen Broschüren und Plakate zu; außerdem noch welche vom "Musée de l'Amiral" sowie deutsche und englische Flyer (beide mit dem von mir revidierten Text). Am Tag vorher holten wir die Broschüren aus dem Lager, draußen waren es abends noch angenehme 18°C, aber das nur am Rande... Mein Auto lag wahrscheinlich noch nie so tief auf der Straße und als ich zwei Mal etwas stärker bremsen musste, rutschte einiges durcheinander, aber die Kartons waren gut verpackt und flogen mir nicht um die Ohren. Zuerst musste ich nach Penhors-Plage (bei Pouldreuzic), um im Hotel Breizh Armor die Broschüren und Plakate vom Musée abzuholen. Dazu musste ich rückwärts ans Hotel in eine schmale Einfahrt fahren, was ganz gut geklappt hat, da darf man auch mal stolz sein. Penhors-Plage präsentierte sich heute bei strahlendem Sonnenschein ganz anders als beim letzten Mal, blauer Himmel, blaues Meer, herrlich. Dann ging es weiter nach Plouhinec, wo ich in einer Bar, der Touristeninformation, einem Friseur, einem Bekleidungsladen, einem Carrefour und einem Baumarkt mein Zeug verteilte. Anschließend konnte ich meine Liste, die erst ab Audierne begann, abarbeiten, zunächst in Hotels und Ferienanlagen. Dazwischen machte ich Pause am Strand, es gibt wirklich schlimmeres. Weiter ging's mit der Suche nach den Campingplätzen, nach einem suchte ich bestimmt eine halbe Stunde, er war gut versteckt und zu. Deshalb deponierte ich mein Material vor der Rezeption, mal sehen, ob es den nächsten Regen übersteht. Dann musste ich nochmal zurück zu einem Campingplatz, bei dem ich auf der Suche nach dem anderen schon vorbeigefahren war, aber nicht gesehen hatte, dass dieser auch auf meiner Liste stand. Es war wirklich schön, all diese Orte abzufahren und so etwas vom Land zu sehen, aber einen ziemlichen Nerv raubte mir die Suche nach einem Campingplatz und der Touristeninfo in Pont-Croix, einem Ort mit italienischem Flair, da am Hang gebaut. Einzig der Herr der Touristeninfo nahm mir die Arbeit ab, indem er das Material für den Campingplatz gleich mitnahm, weil der schwer zu finden sei. Dann düste ich fix nach Le Guilvinec zurück, denn auf Wunsch einer einzelnen deutschen Familie machte ich extra eine deutsche Führung durch die Fischauktion, deshalb war es auch so knapp in Pont-Croix gewesen. Auf dem Rückweg war es ziemlich nervig mit Autofahrern, die zu langsam fuhren, wenn man schneller fahren konnte und zu schnell, wenn man langsamer fahren wollte - und Möglichkeiten zum Überholen boten sich wenig. Ich kam zwar ziemlich entnervt in Le Guilvinec an, aber nachdem ich sich alles etwas gesetzt hatte, konnte ich doch die erreichten Resultate des Tages genießen. Schöne Landschaften, viel Sonne (deshalb auch diesmal die Sonnenbrille mit dabei) und Mittagessen am Meer - neben abgelieferter Arbeit. Die Führung durch die Fischauktion absolvierte ich meines Erachtens nach zwar immer noch etwas atemlos, aber ich denke, sie hat ganz gut gefallen (einem Teil der Gruppe, die aus Veganern/Vegetariern bestand, wahrscheinlich eher weniger). Um die Gruppe zu beeindrucken, gab es diesmal auch einen besonders großen Seeteufel, der mir auch den ganzen Pullover, die Hose und meine Hüfttasche vollsaute mit seinem Schleim. Bei dem mindestens 10kg schweren Exemplar glaubt man gerne, dass der größte je in Guilvinec gefangene 82kg-Seeteufel ein Kleinkind verschlingen hätte können. Ich hatte auch wieder einen lebenden Fisch dabei, diesmal ein Katzenhai (warum die Tiere so gelassen werden, kann ich nicht genau sagen, ob es nur wegen der Qualität ist oder etwas anderes, andere würden es Tierquälerei nennen), die Langustinen können es hingegen problemlos aushalten.
Es ist schon ein sch... Job...


Mittagessen am Strand von Esquibien/Audierne

1. Tag der "diffusion" geschafft!
 Das Osterwochenende verbrachte ich auch sehr schön mit meiner Freundin Patricia, die zu Besuch aus Tours war. Nachdem sie wegen des Osterstaus etwas verspätet ankam, machten wir uns ein schönes Wochenende. Am Samstag erstmal an den Strand von Tronoën samt Besichtigung des Kalvarienberges der Kapelle und Bunkerkunst. Weiter ging's zur Pointe de la Torche und nach Penmarc'h zum Leuchtturm Eckmühl mit Besteigung - ich hatte vergessen, wie lange der Aufstieg dauerte. Aber das Wetter war ganz in Ordnung, sodass wir gute Sicht hatten. Beim prähistorischen Museum vom Finistère inspizierten wir nur den Vorgarten mit Menhiren und Dolmen, um anschließend zu Haliotika zu fahren, wo Pattl eine Privatführung bekam. Ich bekam nachträglich zum Geburtstag eine schöne Tasse mit Leuchtturm drauf und Löffel dazu. In der Crêperie Les Terrasses, in der ich mit Papa schon war, aßen wir dann leckere Galettes (herzahft) und Crêpes (süß) und ich durfte auch noch die Hunde des Hauses streicheln. Als Betthupferl (die Henni war müüde) schauten wir uns den Film "Le Prénom" (der Vorname) an, etwas eigentümlich, aber mit Witz.

Pattl mit Bunkerkunst in Tronoën


Erst mal eine Runde schlafen!

Kouign Amann zum Mittag!

La Torche

vorm Tour Carrée von Saint-Guénolé aus dem 15. Jh.

Wendeltreppe von Eckmühl

Panorama Eckmühl

Leuchtturm Eckmühl

Ostersuchsonntag: Schwierige Suche nach den begehrten Eiern... Der Sonntag war einmalig und die Pointe du Raz als Ziel ein guter Griff. Zwar muss man dort inzwischen 6€ Parkgebühren zahlen, aber die Wanderung entlang der Küste (und Hennis heißgeliebte Schnulliläden) machten alles wett. Pattl und ich kletterten/wanderten bis zur Spitze vor, es gab einen Weg, aber manchmal wählten wir lieber einen Pfad, der etwas weniger ausgesetzt war. Vorne angekommen bot sich ein einmaliger Blick über den Leuchtturm "La Vieille" (die Alte) rüber zur Ile de Sein und im Hintergrund zu meinem Lieblinsgleuchtturm "Ar Men" (der Fels). Sehr eindrucksvoll waren auch die Strömungen, deren Kräfte deutlich zu sehen waren. Wir fanden sogar einen windgeschützen Platz in der Sonne. Auf Empfehlung eines Angestellten der Pointe du Raz machten wir an der Pointe du Van nur eine Stippvisite und fuhren weiter zur Pointe du Milier. Pattl fuhr dann den ganzen Weg zurück, da meine Beine etwas müde waren und wann hat man schon mal den Luxus, einen Chauffeur dabei zu haben. :-) Zu Hause waren die Liegen auf der Terrasse mit Kissen versehen, sodass man sich schön in der Sonne laben konnte. Nach einem leckeren Abendbrot ging's nach Quimper auf Einladung einer Freundin von Pattl zur Feier eines Rugbyclubs, der ein Turnier mit anderen Clubs organisiert hatte. Als wir kurz vor 8 ankamen, hatten einige Leute schon leicht etwas über den Durst getrunken... Aber es war sehr lustig und als die Band "Marianne écoute aux portes" loslegte, wurde wild getanzt, mal im Kreis, mal frei Schnauze, es war wirklich sehr schön, mal eine bretonische Rugbyfeier mitzuerleben!

Wo sind die Ostereier?

Ostereiersuchen an der Pointe du Raz


Leuchtturm La Vieille


Notre Dame der Schiffbrüchigen


Panorama


La Vieille mit Ile de Sein im Hintergrund


Der Hund und das Meer - Hund mit Strömung im Hintergrund

Man beachte die kurze und bündige bretonische Übersetzung ganz unten.

Dornröschen der Pointe du Raz...

...schläft 100 Jahr...

Chapelle an der Pointe du Van
Altar für die Seenotrettung

Blick von der Pointe du Van zur Pointe du Raz

Kirchenbrunnen

Ausspannen am Abend auf der Terrasse
An Pattls letztem Tag in der Bretagne wählten wir Concarneau und die Ville Close (geschlossene Stadt, die Altstadt) mit ihren Gassen und Schnulliläden, sowie der Festungsanlage von Vauban (Baumeister). Sogar einen kostenlosen Parkplatz gab's dazu und die Panoramabilder mit meiner Kamera gewannen auch an Qualität. Es war auch ein sehr schöner sonniger Tag, nur schade, dass Pattl schon fahren musste (und ich mich wieder ans Steuer setzen musste...). Nachdem ich sie bei ihrer Mitfahrgelegenheit abgeliefert hatte, fuhr ich noch an den Grande Plage der Île-Tudy und dann nach Hause, um mich auf der Terrasse zu sonnen und etwas Arbeitsmaterial durchzulesen.
Mit Pattl vor der Ville Close von Concarneau

Pattl im Schokoladenparadies

Der Cidre steht auch schon bereit!

Für Dupin-Kenner: Das "L'Amiral"


Hafen Concarneau

Segler vor der Île-Tudy




Man wagt sich schon langsam ins Wasser, andere gingen sogar richtig rein

Sonnenuntergang vorm Haus

Am 3.4. hatte ich übrigens meine Feuertaufe in Sachen geführte Ausstellung bestanden, bei der ich Grundschulkinder durch unser Museum führte. Sie haben mir auch ganz gut zugehört für Grundschüler, aber der Tag wurde noch recht anstrengend, weil ich noch bei Rachel mitlief, um sie bei derselben Führung für Erwachsene und in der Fischauktion für Erwachsene zu beobachten.
Am Tag davor hatte ich wieder ein Geschmacksatlier und eine Auktionsführung, bei der ich von einer Seespinne gekniffen wurde, was recht wehtat. Ich hatte eine große Seespinne zu weit vorne angefasst und sie hatte einfach hinter gelangt und beherzt ihre Schere zusammengedrückt und den Latexhandschuh zerschnitten. Tags zuvor war mir eine Seezunge entwischt, die sich noch als ziemlich lebendig erwies und auf den Boden hüpfte, ehe ich sie wieder in ihre Kiste zurückbefördern konnte. Ansonsten raubte mir wie immer die französische PC-Tastatur ein paar Nerven: auf Arbeit will ich die deutsche, zu Hause die französische benutzen.
Seit Dienstag ist auch meine Chefin Anna aus dem Mutterschaftsurlaub wieder zurück, der ich nun endlich mein kleines Geschenk übergeben konnte und die anordnete, dass Christiane von nun an jeden Mittwoch mit mir Deutsch sprechen muss, damit sie es nicht vergisst. Außerdem durfte ich Marine bei einer Wattwanderung begleiten, bei der wir unter Steinen mehrere Taschenkrebse fanden, eine Wollkrabbe, sowie weiteres Getier. Von Marine bekam ich auch eine Seeohrmuschel, die allerdings etwas matt schimmert, vielleicht hilft eine Politur.
Heute war es ansonsten ganz ruhig, ich war am Empfang, es gab ein bisschen was für die Boutique zu tun und hatte nachmittags eine schöne Führung durch die Fischauktion, bei der nur ein paar wenige mäkelten, dass man nicht mitten zwischen den Leuten (Auktionären) sein kann, dabei sollten sie froh sein, dass man überhaupt so nah dran sein kann bzw. rein in die Versteigerungshalle bzw. waren sich sicher, dass sich Touristen auf den Kais rumtrieben zwischen den abladenden Booten (bestimmt...). Das 2. Kleidungsstück hat mir heute der nächste Seeteufel vollgeschleimt, aber es gibt ja Waschmaschinen. Jedenfalls sollte ich so nicht unbedingt zu meinem 2. Austeiltag nach Crozon.
Bis denne! Eure Henne

Wattwanderung

Strandgrundel
 Für Elsa: Impressionen von der Tierwelt vorm Haus
Rentnerhengs Tom

Osterlämmchen

2 Kommentare:

  1. Hallo Henni, Du kannst einem wirklich leid tun, so ein Sch.... Job- da kommen einem ja die Tränen 😥aber wir leiden mit Dir, halte durch und liebe Grüße aus der Heimat von den Prades

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  2. Milá Henričko,

    wie ich sehe scheinst du dich ja bereits gut eingelebt zu haben. Schön, dass man auf diese Weise an deinem Auslandsaufenthalt teilnehmen kann. Wünsche dir noch eine tolle Zeit in Frankreich. Grüße aus der Heimat, deine Klara

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