Dienstag, 24. Dezember 2013

Wie Jesus auf dem Surfbrett

Heute hieß es Surfen, oje... Gott sei Dank kann ich davon noch keine Bilder reinstellen, man sieht mich meist im oder unter Wasser, aber selten auf dem Brett. Papa hat sich von uns dreien noch am besten angestellt. Torrins Papa hat uns versucht, die Kunst des Surfens näher zu bringen, während Surfmaster Calum, Torrins Bruder, an gefährlicheren Küsten unterwegs war.

Aber wie immer von vorn: Das Weihnachtsfest der Feuerwehr CFA war sehr lustig, vor allem Mama und Papa konnten ihr lang ungenutztes Tanzbein in voller Stärke schwingen. Die Leute haben uns alle sehr herzlich aufgenommen, keiner wurde augeschlossen. Es gab einen Salatcontest (an dem Torrins Mama Lee nicht teilnehmen konnte, weil sie letztes Jahr gewonnen hatte, aber sie war in der Jury) und einen Dessertwettbewerb. Nach der Bewertung wurde alles den Gästen zum Fraß vorgeworfen. Außerdem sah ich an diesem Abend meinen ersten wildlebenden Koala, der es sich auf einem Baum mit Eukalyptus ganz in der Nähe der Feuerwehrstation gut gehen ließ. Es gab auch 2 Tombolas an dem Abend, um Geld für die neue Feuerwache zu sammeln. Leider habe ich die 5 Dutzend Flaschen Wein nicht gewonnen, sehr zur Erleichterung der Veranstalter, dass sie das Porto nicht zahlen mussten. Weil es dort auch solche Kühlschrankmagneten mit der Buschfeuerwehrnummer drauf gab, habe ich zu Malcolm gesagt, wenn's bei mir zu Hause wieded mal brennt, werde ich die Feuerwehr in Shoreham anrufen.

Abendrot in Shoreham


"unser" Haus
Eingangspforte zum Haus
Am Sonntagmorgen fuhr ich mit Lee auf den Markt, wo ich sehr versucht war, zwei verschreckte Meerschweinchen und einen einsamen Kanarienvogel von ihrem Leid zu erlösen, und das für gerade mal 50$. Aber der Zoll hätte was dagegen. Mittags sind wir dann mit Malcolm in die Kletterhalle nach Frankston gefahren, anfangs taten die Arme zwar ganz schön weh, aber dann wurde es allmählich besser. Mit Torrins Freundin Hannah, bei der wir schon in Brisbane genächtigt hatten, sind wir dann noch Baden gegangen, obwohl es wirklich nicht warm war und außerdem ein kräftiger Wind blies.

Ausbesserungsarbeiten am 4. Haus

Abendstimmung vorm Kamin mit Macadamianussknackern

Den ersten Teil des folgenden Tages verbrachte ich damit, die beiden vorherigen Blogeinträge auszubesseren und mit Bildern zu versehen. Es war eine Menge Arbeit, also schaut's euch bitte an! Nachmittags sind Mama, Papa und ich dann nach Phillip Island gefahren, einer nahegelegenen Insel, zu der man aber anderthalb Stunden fahren muss, weil die Brücke auf der anderen Seite der Bucht an einem Ort namens San Remo ist. Hätten wir ein Boot gehabt, hätten wir von Shoreham einfach rüberfahren können. Neben Phillip Island liegt French Island, eine riesengroße Insel, Naturreservat und kaum besiedelt. Phillip Island selbst ist bekannt für seine Pinguine, Seelöwen und die Koalaschutzstation. Um die Pinguine allabendlich um 9 aus dem Wasser hüpfen zu sehen,  soll man 23$ zahlen, eine Stunde eher da sein und selbst wenn ich Pinguin wäre, würde ich mich nicht im Flutscheinwerferlicht von Leuten auf Tribünen begaffen lassen; na ja, vielleicht mögen sie es oder sind es gewohnt. Aber wir haben dann zwei Pinguine in Brutķästen am Nobbies Point sehen können.  Dort geht es eigentlich um die Seelöwen, die man aber nur auf Bildschirmen (für 5$) oder mit dem Fernglas erspähen kann. Der angelegte Holzweg,  um die Gräser zu schonen, ist ganz schön, aber wenn man in das Seelöwenzenter geht, kann man kaum treten: eine Traube von Menschen vor dem Restaurant, Massen von Asiaten, Indern, u.a., ausgeschüttet aus großen Reisebussen. Ziemlich viel scheint auf Phillip Island sehr kommerziell geworden zu sein. Am Pyramid Rock war es ruhiger, ein aus dem Wasser ragender Fels. Auf dem Rückweg sahen wir mehrere Känguruhs, die man für Ziegen auf einef Weide hätte halten können.  Zwei hüpften auch über die Straße, aber das 2. wieder zurück, nachdem es sich nicht entscheiden konnte und wir mit dem Auto geduldig auf seine Entscheidung gewartet hatten. Zum Abschluss des Tages gingen wir in San Remo fish&chips essen (der Fisch ist dabei meistens Hai, schmeckt sehr lecker und würzig).

Nobbie Point (links hinten Seelöweninsel)

Pinguinnistbox

Pyramid Rock


Känguruhs auf der Weide

 Jetzt ist Heiligabend und auch wenn das in Australien nichts Spezielles ist, gab es ein heiligabendwürdiges Essen, Hähnchen, Kartoffeln und leckeren Salat mit Eiskremkeksen als Dessert. Bei unserem Strandspaziergang vor dem Surfen habe ich in einem Felsenloch auf einem von Ebbe freigelegten Plateau ein Bad genommen, weil Mama dachte, ich würde das nicht machen, hehe. Bilder von dieser Heldentat gibt's später. Papa ist auch ein Held heute, er hat den Herd im Van repariert und diverses anderes gewerkelt, nachdem er gestern die Dachrinne repariert hatte.

Anekdote am Rande: Auf dem Weg zum Phillip Island wurden wir von der Polizei angehalten, weil Papa 100 statt 90 km/h gefahren ist (man misst hier auch von vorne). Nach dem Einsehen der Fahrerlaubnis und dem Blasen ins Röhrchen durften wir mit einem brummigen Kommentar des Beamten ("Mind your speed!") weiterfahren.  Später erfuhren wir von Malcolm,  dass er schon bei 5 km/h zu viel Strafe zahlen musste. Hätten die guten Polizisten Papa wenig vorher nach seinem Überholmanöver gemessen, hätten sie ihn bei 120 km/h erwischt...und das wäre teuer geworden, auch für Deutsche mit Ausländerbonus.

In diesem Sinne: Frohe Weihnacht und fahrt vorsichtig!
Grüße aus dem inzwischen schon sommerlicheren Shoreham,
eure Aussies







1 Kommentar:

  1. Hallo liebe Nachbar-Aussis,
    natürlich verfolgen wir Henrikes Blogg sehr genau, sind immer schön neidisch und freuen uns auf die schönen Bilder! Wenn wir dann Vierschanzentournee oder Biathlon gucken, wissen wir, dass Kerstin auch ein wenig neidisch wäre.... aber der Schnee fehlt nach wie vor, so dass Euch nix entgeht...
    Rutscht gut ins neue Jahr und grüßt dann Neuseeland von uns!

    Gabi und Fred

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