Mittwoch, 18. Dezember 2013

Mücken und Blutegel


Endlich Meer!

So, jetzt geht's weiter, der Caravan Park in Canberra hat Internet, Papas Tablet hat inzwischen schon den Geist aufgegeben...und ist heute von den Toten wieder auferstanden.

Brisbane Richtung Norden verlassend, gelangt man über den Steve Irwin Way zu den Glasshouse Mountains, mehreren Felsen, die wie aus dem Nichts in die Höhe ragen. Alle gehörten laut einer Legende der Aborigines zu einer Familie, die durch den Egoismus eines Sohnes auseinanderging. Wir erklommen den Tibrogargan auf einem sehr steilen Weg, ich bin nicht ganz mit bis zum Gipfel, weil es so schwül war und ich die entsprechende Aufmerksamkeit zum Klettern nicht mehr aufbringen konnte. Koalas sahen wir keine, aber wir hörten das Lachen des Lachenden Hanses (Kookaburra).
Aufstieg zum Mt. Tibrogargan



 Danach fuhren wir wieder in unsere eigentliche Reiserichtung, Süden, und machten Station im Regenwald bei Murwillumbah.
Kookaburra auf dem Dach des Campervans

Von dort aus ging es in den Nationalpark Border Ranges, in dessen Regenwald wir eine zweistündige Wanderung unternahmen. Zu schaffen machten uns dabei vor allem die vielen Mücken und springenden (!) Blutegel, sogenannte "leeches". Zu hören waren neben den ueblichen Kookaburras auch kleine Froesche mit einem grossen Klangkörper, die das Forschungsobjekt einiger Studenten waren. Danach fuhren wir noch den Rest des Scenic Drive zu Ende, der quer durch den Nationalpark führte.


vorher...

...und nachher, unten noch ein Zikadenkonzert:







Ein wirklich bleibender Eindruck!





Durch einen Tipp von Torrins Zwillingsbruder Calum gelangten wir am Ende des Tages zum Campingplatz Suffolk Park bei Byron Bay und endlich ans Meer. Das erste Bad des Urlaubs war obligatorisch!



Am Freitag, dem 13., unternahmen wir eine Wanderung zum (so dachten wir) nahegelegenen Cape Byron am Strand von Suffolk. Bis wir den östlichsten Punkt Australiens und den dazugehörigen Leuchtturm aber erreichten, dauerte es eine ganze Weile und allen taten ordentlich die Füsse weh. Vom Cape konnten wir Delfine, eine Schildkröte, aber leider noch keine Wale beobachten, die kommen erst spaeter wieder vorbei.
Strandromantik mit Wein



Lighthouse Cape Byron

Bucht Suffolk Park

Wer sieht dem Waran?
Auf der Weiterfahrt zum nächsten Campingplatz Broom's Head erspaehten wir zahlreiche Känguruhs und Kakadus, auf dem Campingplatz selber zeigten sich Pelikane, da der Platz unmittelbar ans Meer grenzte, sowie Loris und ein Bandicoot, eine Art Beutelratte.
Brooms Head


Samstag bestand überwiegend aus Fahren, denn wir mussten Meter machen, um rechtzeitig am 21. in Shoreham bei der Weihnachtsfeier der örtlichen Feuerwehr anzukommen. Nach dem Morgenbad im Pazifik machten wir auf der Fahrt nur kurz Halt am Stormy Cape, welches James Cook dazumal so getauft hatte und wo man auch in Ferienwohnungen übernachten kann. Natuerlich gab es auch hier einen der zahlreichen "Cook Lookout"(Cook Aussicht). Wo der Mann nicht alles gestanden haben soll, aber vielleicht hat er auch nur in die Richtung geguckt... Ziemlich erschöpft kamen wir dann abends am Smith's Lake am Campingplatz an.
Smith's Lake

Nach einem kurzen Spaziergang zum Meer, zurück durch den seichten Smith's Lake, stand Australiens Weingebiet Hunter Valley auf dem Programm. Viele Weingüter scheinen recht gehobene Preise zu haben, was Torrin ganz schoen grübeln liess, aber meine Ellis wollten es sich zur Silberhochzeitsreise auch mal gut gehen lassen.
Auf dem Weg ins Hunter Valley

Ridge View Vineyard




Also aßen wir etwas im Ridge View und kauften auch noch 2 Flaschen Wein. Torrin musste dann Auto fahren, aber vorher ging's noch zur Weinverkostung ins Macquariedale Weingut. Über den Pacific Highway weiter nach Sydney. Nicht nur hier zeigte sich übrigens ein merkwürdiges Bild: In Australien scheint es üblich zu sein, dass Radfahrer sowohl auf Land-, als auch Autobahn (!) fahren dürfen, zudem kann man auf derselben einen sogenannten "U-Turn"vollziehen, also an ausgewiesenen Stellen die Richtung wechseln. In Sydney landeten wir in North Ryde nahe der Stadt auf einem Campingplatz, auf dem sich natürlich die immer dazuseienden Brush Turkeys herumtrieben und die Flugzeuge des Sydney Airport direct hindrüberflogen.

Die neue Woche zeigte sich zunächst nicht von ihrer besten Seite, es regnete in Strömen und das zum Stadtbummel. Also hieß es: Museum. Als wir endlich im Zug ankamen, der uns in die Stadt bringen sollte, waren wir klatschnass, aus dem Zug raus, war der Regen vorüber. Im Australian Museum gab es endlich etwas über die Aborigines zu lessen und zu erfahren, die im öffentlichen Bild Australiens meiner Meinung nach reichlich untergehen. Man sieht sie kaum, nur die Ortsnamen wie Woollongabba (Stadtteil von Brisbane) erinnern an sie. Ausgestellt war auch die berühmte Urkunde der Entschuldigung von Premier Kevin Rudd, klingt alles super, aber wie viel davon umgesetzt wurde... In Neuseeland hat man mit den Maori eher die Kurve gekriegt, in Australien mit den seit 60.000 v. Chr. ansässigen Aborigine nicht. Außerdem gab es im 2. Geschoss des Museums viel über die Flora und Fauna Australiens zu erfahren, kann ich nur empfehlen. Danach gingen wir mit Torrins Freundin, die in Sydney in der gleichen Firma wie sie arbeitet, Sushi essen - lecker! Wir durften sie auch auf ihrer Arbeit in einem der Skyscraper Sydneys besuchen, von wo aus (61. Stock) man einen atemberaubenden Blick über die Stadt hat und sie gar nicht so hektisch, sondern ganz friedlich und ein bisschen wie Oslo, nur grösser, aussieht. Anschliessend fuhren wir mit der Fähre einmal auf die andere Seite und zurück, gut zum Fotografieren des Harbour und Opera House. Nach einem Bummel durch den Hafen wollte Mutti noch unbedingt auf die Harbour Bridge und abends schlossen wir den Tag mit einem Gospelkonzert und einer Lichtshow an der katholischen St. Mary's Church ab.
Skyline Sydney mit Opera House

Papa vorm historischen Landekai The Rocks und Harbour Bridge


Lebkuchen (Ginger Bread) in einer Mall in Sydney

Warten auf die Lichtshow vor der katholischen St. Mary's Church (man beachte die rosane Färbung)


Unweit von Sydney liegen die Blue Mountains, deren Name von dem blauen Dunst der Eukalyptusbäume herrührt. Da es aber so brütend heiß war, warteten wir bis kurz vor 16 Uhr Australian Eastern Daylight Time (bei euch zu Hause 6 Uhr früh) mit der Wanderung, über die Furber Steps vorbei an den Katoomba Falls zu den Giant Stairway Treppen vorbei an den Felsen Three Sisters hoch zum Echo Point.

eigentlich ist es nicht erlaubt, dort zu sitzem, der Ranger meinte nur, das Problem würde sich von selbst erledigen, wenn der erste runterfliegt

Katoomba Falls

Blue Mountains Sky Walk Bahn

ich vor einem uralten Terpentine Tree



The Three Sisters (Die Drei Schwestern)



Heute Morgen schliesslich nutzten wir die kühlen Stunden des Vormittags um in Blackheath in den Blue Mountains am Shipley Upper klettern zu gehen und haben ganze 4 Wege geklettert: eine 13, 21, 18 und 19 (für die entsprechende sächische Skala guckt bitte selber nach :) ). Dann hiess es wieder, weiterfahren, um Melbourne näher zu kommen, und wir entschieden uns für die Route über die australische Hauptstadt Canberra, die dieses Jahr ihr 100jähriges Bestehen feiert. Canberra war der lachende Dritte, als Melbourne und Sydney sich um den Hauptstadtstatus stritten und wurde komplett neu entworfen. Heute haben wir uns aber nur einen kleinen Überblick verschafft und einem Christmas Carol Konzert (Weihnachtslieder) im Commonwealth Park zugehört. Morgen wollen wir ein paar Museen besuchen (die hier gratis sind) und die Botschaften ansehen, ich werde in der norwegischen Botschaft Asyl beantragen... ;)




Bis denne,
eure Aussies

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