Donnerstag, 29. Juli 2010
Heia Norge!
AM 3. AUGUST GEHT'S LOS!!!!
Origineller Anfang, nicht?
Wie auch immer, an besagtem Dienstag um 11h30 geht mein Flug von Berlin nach Oslo. Knapp 1,5h später dürfte ich dann in mein großes Abenteuer starten - wenn keine unfreiwillige Badetour mit dem Flugzeug in der Ostsee unternommen wurde.
HALTET DIE AUGEN AUF, wenn es heißt, dass unser aller geliebter Privatsender RTL einmal einen wirklich guten Film sendet - "MEIN LAND", heißt der Pilotenfilm zu einer Actionserie (die vielleicht den gleichen Namen trägt) und bei der ich als Komparsin mitgewirkt und eine Geisel gespielt habe, die von einer friedlichen Touristengruppe auf der Festung Königstein von einem verrückten Entführer (gespielt von Fabian Hinrichs) in einen angsterfüllten Haufen Menschen verwandelt wird. Aus dieser misslichen Situation retten uns das SEK, zwei LKA-Männer (Jörg Schüttauf - der Tatortkomissar in Frankfurt mit den stahlblauen Augen und weißblonden Haaren und Dominic Boeer) sowie eine Kriminalpsychologin (Nadeshda Brennicke).
Diese Erfahrung ist nicht zu toppen, aber leider konnte auch die Gage meinen Sonnenbrand bzw. -stich nicht kompensieren, dafür wurde ich zum Lieblingsspottobjekt der Herrn Schüttauf - ER hatte ja auch einen Sonnenschirm und ein vorteilhafteres Kostüm: schulter- und rückenbedeckt! Aber nett ist er trotzdem.
Wenn man außerdem erst mal sieht, wie viele Menschen sich da tummeln, Techniker hier, Techniker da, Assistend dort, zweite Garderobière hier, und so fort. Deshalb ist es vielleicht schwer, wirklich Angst bei einer Szene wie einer Geiselnahme zu kriegen, wenn es am Ende doch nur heißt: Danke, aus! Stopp, noch mal! Abbruch, Kamera B ausgefallen! (Letzteres passierte an einem 12h-Drehtag für 1 Szene (!) ganz drei Mal und ich lag vor der Johann-Georgenburg auf dem Pflastersteinkieselboden und habe bestimmt den halben Schotter vom Vorplatz bis rauf aufs Plateau geschleppt. Weh getan hat es nicht, allein schon um Leuten wie Herrn Schüttauf keinen Anlass zu geben. :) Ich musste doch an mich halten, den Schotter nicht während der Flucht mithilfe des SEK erst mal sorgfältig abzumachen, macht man ja als frisch freigelassene Geisel nicht. So, da wisst ihr schon mal, das die Geiseln frei gelassen werden, aber wie und ob's Tote etc. gibt, das verrate ich nicht.
Wenn man zudem noch den Text der Darsteller zichmal hintereinander hört, dann kann man ihn irgendwann selbst auswendig.
Bsp. Tag 1, Fremdenführer Holzer erzählt über Böttgers Haft auf der Festung, jetzt kommt der Witz: "Zum Dank hat Böttger ihm - die Geliebte ausgespannt!" Haha!
Bsp. Tag 2, Entführer Weber (Hinrichs): "Zusammenbleiben! Langsam! Los, links an die Wand! HINLEGEN!" oder LKA-Mann Maiwald (Schüttauf) zu Carl (Boeer): "Aber mach kein' Scheiß!"
Bsp. Tag 3, Weber lockt Touristenführer Holzer weg: "Guten Tag, Weber, LKA, wir haben hier ein Sicherheitsproblem, bitte folgen Sie mir."
Ich kann es sprichwörtlich im Schlaf, in der zweiten Nacht nach Drehschluss habe ich den kompletten Text von Entführer Weber von Tag 2 geträumt...
---> SOBALD DER SENDETERMIN IRGENDWO GEMORPHT, GEBRAILLET, GESAGT, GESCHRIEBEN, GEERBT, GEPFLASTERT ODER SONST IRGENDWIE KOMMUNIKATIV VERBEITET WIRD - LASST ES MICH BITTE WISSEN ( und für die ganz lieben unter euch: aufnehmen dürft ihr es natürlich auch).
Es gibt noch folgenden Link (Pressemitteilung): http://www.pressrelations.de/new/standard/result_main.cfm?aktion=jour_pm&r=417905
Gedreht wird zurzeit noch in Dresden.
Kamera A, B, Einstellung 1, Klappe 31 die 1. - Nach den Drehtagen habe ich verstanden, warum es so ewig dauert, einen Film fertigzustellen. Nach Drehschluss in ca. 3 Wochen muss ja noch alles bearbeitet werden und allein das Material von Tag 2 (12 Stunden Drehen mit kleinen Pausen) reduziert sich ja auf maximal zehn Minuten. Aber ihr dürftet mich in einer Einstellung für Kamera B (oder 2, egal) ganz vorne sehen können, ich war die erste, die mit ihrer Studentengruppe die Treppen herunterstürzte und beim 4. Mal für die erste Einstellung hatte ich auch Tränen in den Augen, aber wie gesagt, nicht aus realer Angst, sondern weil ich mich versucht habe, in die Lage einer Geisel zu versetzen, aber ich weiß nicht, ob es auch real so wäre, z.Bsp. als in dem Laden in Leipzig Geiseln genommen worden sind, wenn ich dabei gewesen wäre. Ich wünsche es keinem.
Um mich zu erkennen, braucht es nicht viel: kurze, lockige, braune Haare, braunes Sommerkleid, Fotoapparattasche und Bauchtasche (die aber auf dem Rücken ist, man sieht also nur den Verschluss vorne).
Voraussichtlich erscheint der Film erst 2011. Aber ich bin stolz wie Oskar, auch wenn es nur eine Komparsenrolle war.
Aber nun Klartext, Tabula rasa (so formulierte es schon Olaf Schubert): Norwegen. Die "Gebrauchsanweisung für Norwegen" der Deutschnorwegerin Ebba D. Drolshagen habe ich mir schon zu Gemüte geführt, sowie zahlreiche Krimis von Gunnar Staalesen, gerade bin ich bei "Die Schrift an der Wand" mit dem Privatdetektiv Varg Veum. In Norwgen kann ich dann gleich ins nächste Kino spazieren und mir den brandneuen Varg-Veum-Film ansehen (gibt's auch auf Deutsch als "Der Wolf").
Nun, am Dienstag reise ich an und bereits am Donnerstag geht es nach Sjusjøen bei Lillehammer zum sogenannten offenen Juniorentraining und in der Woche darauf zur Topathletenwoche in Aure bei Kristiansund bei Trondheim. Daheim in Oslo wohne ich bei einer norwegisch-japanischen Gastfamilie im "blauen Zimmer" und könnte ich Klavier spielen, hätte ich immerhin ein Piano im Zimmer stehen. Ich muss dann auch ziemlich viel Computerzeug lernen, mich unter anderem mit Excel anfreunden, und schauen, wie die Website des NSF (Norges Skiforbund/Norwegischer Skiverband) funktioniert. Davor graust es mir etwas, aber mal sehen. Wie es in meinem Vertrag so schön heißt, führe ich keine Tätigkeiten aus, die zu nicht wieder rückgängig machbaren wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen (wörtlich: menschlichen) Konsequenzen führen...
Da ich dann ab und an auch am Wochenende arbeiten muss, kann ich auch in der Woche Oslo unsicher machen, in der Nordmarka hoffentlich schöne Joggingrunden drehen oder mal im atlantikwarmen Sognsvann schwimmen. Ich hoffe ja, dass meine Gastmama Midori mit mir mal die ein oder andere Joggingrunde dreht oder mit mit den Rollski hilft, auch wenn Per (mein Chef) mich bereits früher mit den Skiern auf Rädern vertraut machen will.
Jedenfalls sind wir glaube ich alle gespannt, wie es wird, auch der NSF, denn ich bin ja die erste EVS-Freiwillige (EVS=European Voluntary Service bzw. EFD=Europäischer Freiwilligen Dienst) bei ihnen. Und ich bin gespannt, wie anders oder gleich die Norweger sind, ob die Gleichberechtigung wirklich so exzessiv dort betrieben wird und alle gern Walfleisch essen. Ja, und auch wie ich die Dunkelheit vertrage, denn auch in Oslo soll es im Herbst und Winter doch noch etwas dämmriger sein als beispielsweise in Dänemark.
Ach, und falls mir mal ein norwegisches Wort dazwischen kommt und ich vergesse, es euch zu übersetzen (Mein Blog heißt zum Beispiel: Das kleine Mädchen im großen Norwegen, was ja besonders Jule freuen dürfte), dann schaut hier nach, eine meiner liebsten Websites: http://www.heinzelnisse.info
Horrorszenario: Kein Internet! Ja, kann passieren, auch dann soll die Welt bekanntlich nicht untergehen, außer für gewisse Leute, die ich kenne... Ich gehe mal davon aus, dass ich den Blog fortführen kann, aber man weiß ja nie und dann habe ich eben nur einen Eintrag - nein, nein, wird schon werden - aber manchmal kann es "berufsbedingt" zu zeitlichen Einschränkungen kommen.
Und nun zu den Bildern: Jule, dir wird es aufgefallen sein: Ich habe die Haare KURZ, welch schändliche Tat! Aber ich kann dir sagen, euch allen, es ist nicht mehr so warm, sie kämmen sich praktisch von allein und ich sehe mal wieder um drei Jahre jünger aus - vergesst das nicht, wenn ich sixty-four bin wie Paul McCartney! Dann bin ich nämlich maximal 40!!!
Das erste ist in meinem letzten Urlaub in der wunderwunderschönennichtzuübertreffenden Bretagne gemacht worden, am weltberühmten Plage de Kerfissien im Örtchen Kleder (auf französisch: Cléder, aber bretonisch klingt's schöner).
Das zweite Bild, ja, dieses Bild - hipp hipp hurra - feiert seinen zweiten Geburtstag heuer gar, besser gesagt, das Objekt auf diesem Bild. Liebe Stepa, du wirst dich erinnern, es war der legendäre Mafiastreifen "Eastern Promises - Tödliche Versprechen", kurz bevor du ab bist nach Korholanmäki im schönen Finnland, und in welchem zur Hälfte Russisch gesprochen wurde, was uns beiden Gören damals zugute kam, denn wir hatten ja gerade unseren sprachlichen Profilunterricht Russisch bei Frau Sprungk beendet. Für alle unkundigen ein dritter Link, ich habe die DVD auch in meinem Besitz,: http://www.youtube.com/watch?v=dWC-ECjNqxo
Ja, im Dunklen würde ich ihn mir nicht allein anschauen, aber auf der Riesenkinoleinwand der Filmnächte Dresden war es ein tolles Erlebnis und interessant ist der Streifen allemal.
Ich hoffe, ich habe euch mit meinem wirren Schreibstil nicht verwirrt...
Drückt mir die Daumen und wünscht mir Glück und Gesundheit - das kann ich brauchen und es wäre sehr lieb von euch allen.
Meine Devise für Norwegen heißt nun: bloß nicht zu viele Erwartungen, mal sehen ob das klappt, dann ist die Freude umso größer! :)
Es grüßt euch lieb und bis zum nächsten Mal,
eure Henni
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