Einen Vorteil hat es, dass ich heute mit einer Angina im Bett liege statt auf Arbeit zu sein: Ich kann meine letzten Erlebnisse für euch niederschreiben, da bin ich nämlich ein ganzes Stück hinterher.
Am 25. April war ich vormittags erst mal mit Marine beim Ausverkauf von Armor Lux, was sich wirklich lohnt (wenn es die richtige Größe noch gibt), vor allem bei den heißbegehrten gestreiften Sachen. Weil Marine dann zur Arbeit musste, aß ich allein noch einen Galette und einen Crêpe, da ich noch Zeit bis zu meiner nächsten Unternehmung hatte. Die Besitzerin des kleinen Standes meinte dann, es seien wegen der Ferien jetzt viele Pariser da und als ich zustimmend nickte, fragte sie, ob ich auch aus Paris sei. Irgendwo anders als in der Bretagne hätte ich das vielleicht als Kompliment aufgefasst, aber hier als Pariser bezeichnet zu werden, ist eher kontraproduktiv. Nun ja, nachdem wir uns etwas unterhalten hatten und ich den Hund gestreichelt hatte, stellte sich doch heraus, dass da ein anderer Akzent dahinter steckte...
Überhaupt hatte ich jetzt schon einiges an Akzent zugeordnet bekommen: Deutsch, Englisch, Irisch, Niederländisch, Südostfranzösisch, ...
Nachdem ich noch ein bisschen in der Altstadt von Quimper gebiddelt habe, ging es schnurstracks ins Musée des Beaux Arts, der Gemäldegalerie sozusagen, repräsentativ untergebracht neben dem Rathaus und gegenüber der Kathedrale am Place St. Corentin. Eintritt für mich 3€, das ist in Ordnung, eigentlich sogar sehr günstig, gemessen an der Anzahl der ausgestellten Gemälde und Exponate. Das 1993 restaurierte Museum beherbergt eine nicht unbedeutende Sammlung niederländischer, flämischer, italienischer und französischer Malerei, mit Schwerpunkt auf der Bretagne und der Schule von Pont-Aven um Gauguin. Es gibt auch eine temporäre Ausstellung, die aber erst im Juni eröffnet wird. Zudem gibt es noch einen Saal über Max Jacob, einen Schriftsteller und Maler aus Quimper. Er war ein Freund Picassos und konvertierte zum Katholizismus, was ihn aber nicht davor schützte, von der Gestapo nach der Morgenmesse verhaftet und ins Sammellager Drancy gebracht wurde, wo er an einer Lungenentzündung starb.
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Bretonischer Pardon |
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Bretonische Hochzeit |
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Boulespieler |
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Heimkehr vom Pardon in St. Anne-la-Palud |
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Heimkehr von einem Kirchenfest, man ist leicht betrunken... |
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Der gefährliche Beruf der Sardinenfischer |
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"Der verwundete Gallier", den würd ich auch nehmen :-) |
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Eine andere Darstellungsweise der Menhire von Carnac |
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moderne Kunst, Bretonin aus dem Pays Bigouden |
Bilderfolge im letzten Saal an den Wänden:
Insgesamt ein durchweg sehenswertes Museum, in das ich bestimmt noch einmal gehen werde.
Absolut zu empfehlen!
Abends war ich noch im Kulturzentrum "Le Triskell" in Pont-l'Abbé zu einem Konzert von Outside Duo, einer Zweimanngruppe aus der Stadt. Erst wusste ich nicht recht, ob ich allein hingehen sollte, aber es war dann doch ganz schön, beeindruckend vor allem ihre Fähigkeit, mit der einen Hand die Saiten der eigenen Geige zu betätigen und mit der anderen den Bogen auf der Geige des anderen zu spielen.
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http://blog.hortimarine.fr/wp-content/uploads/2014/07/Outside-duo-672x372.jpg |
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