Ach ja, Mitte Juni unternahm ich meine erste Flußfahrt auf dem Odet, dem - was sonst - schönsten Fluss Frankreichs. Los ging's in Bénodet, kommt vom Bretonischen "penn" (Kopf oder Ende) und "Odet", also der Kopf oder das Ende des Odets, je nachdem, von welcher Seite man die Mündung betrachtet. Als Studentin bekam ich immerhin 10% Rabatt, sodass es "nur" noch 25€ waren. Aber immerhin war ich dann fast drei Stunden auf dem Odet unterwegs. Das Wetter wechselte zwischen bewölkt und sonnig, sodass ich meine weißen Beine zumindest ab und an bräunen konnte.
Hafen von Sainte-Marine auf der gegenüberliegenden Seite |
Pont de Cornouaille |
Miesmuschelbänke |
Erklärungen zur Fahrt gab es auf Französisch und Englisch. Es war jedenfalls eine herrliche Fahrt, vorbei an Schlössern, Herrenhäusern, Sümpfen, Muschelbänken, kleinen Häfen und großen Buchten. Auf dem Rückweg fuhren wir nochmals unter der Pont de Cornouaille durch, an Bénodet vorbei und etwas aus dem Hafen raus, vorbei an der Pointe de Combrit.
Diese unscheinbare Mauer stammt noch aus gallo-römischer Zeit, als die Römer viele Badehäuser hier in der Gegend errichteten. Ein Überbleibsel davon sind die heutigen Thalasso-Therme in Bénodet |
scharfe Rechtskurve |
"Kleiner" Rhododendron |
Kaum zu glauben, aber das ist das älteste Haus am Odet, es stammt noch aus dem Mittelalter, auch wenn man das nicht mehr sieht |
Quimper in der Ferne |
Bucht von Quimper |
"Siège de l'Evêque" (Bischofssitz) - hier soll der Heilige Corentin angeblich immer kontempliert haben |
Geschwindigkeitsbegrenzung 5 Knoten |
Bucht von Combrit: links das Pays Bigouden, geradeaus das Pays Glazik (Quimper) und rechts das Pays Fouesnant |
Monsieur Le Capitaine |
Leuchtturm auf der Île des Moutons (Schafsinsel) vor den Glénan-Inseln |
Pointe de Combrit mit Zöllnerhäuschen und Leuchtturm |
Die gleiche Reederei fährt übrigens auch zu den Glénan-Inseln, trotzdem ist die Flußfahrt auf dem Odet absolut nicht zu verachten.
Danach fuhr ich noch mit der Bimmelbahn, um zu testen, ob diese auch für deutsche Senioren geeignet wäre, da wir einen Kompletttag anbieten, in dem die Bahn enthalten ist. Und ich muss sagen: äußerst geeignet für lustige Rentner! Sobald nach den Erklärungen, die ich übrigens schon kannte (ich hatte sie ins Deutsche übersetzt), Musik erklang, wurde geschunkelt, was das Zeug hielt. Als junger Mensch kann man sich da leicht deplaziert vorkommen, aber lustig war's allemal. :-)
Lustig ist die Rentnerfahrt... |
Ehemaliges Fort von Napoléon |
Just vor einer Woche machte ich fast die gleiche Fahrt noch einmal, diesmal aber mit meiner Kollegin Florine und ihrem Freund, der ein Boot in Larvor bei Loctudy hat. Zuerst ging's in wildem Ritt übers offene Meer bis nach Bénodet und dann den Odet hinauf. Durch meine vorangegangen Fahrt auf dem Odet konnte ich ein bisschen Fremdenführerin spielen, mit dem kleinen Haken, dass ich die Ausländerin war und nicht Florine und ihr Freund. Ich durfte sogar selbst mal ans Steuer - Beweis wird nachgereicht.
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Bénodet, in der Mitte das Minarett |
Das Minarett ist heute ein Restaurant, war früher das Haus des Chirurgen Maurice Heitz-Boyer. Er heilte die Harnkrankheit eines Paschas aus Marrakesch und verliebte sich bei seinem Aufenthalt in Marokko so sehr in die dortige Architektur, dass er auch so ein Haus in Bénodet haben musste - Pariser eben... ;-) Mit Hilfe von Pariser Handwerkern und marokkanischen Fließenlegern konnte er seinen Traum verwirklichen.
Übrigens malte sogar Winston Churchill in Bénodet.
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Florine und Charles vom Winde verweht |
Danach testeten wir noch die Miesmuscheln in der Crêperie von Larvor, aber zugegeben, denen von La Torche kann kaum ein Vergleich standhalten...
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Das war beim Betriebsessen im Mai im "Rayon Vert" von La Torche |
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Es schmeckt, wie man sieht... |
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